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Dies ist eine rein private Homepage.
Alle Texte, Label & Fotos sind Eigentum des Urhebers.
Sie werden hier nur als Hinweis der Qualität der Produkte erwähnt.
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Moritz Karl Walter Eckhard
Ein Allroundtalent seiner Zeit
Grafiker - Maler - Politiker - Flacondesigner u.v.m.
Alle Bilder wurden mit freundlicher Genehmigung von
Herrn Dr. Lang
zur Verfügung gestellt.
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in memoriam
Dr. M. K. Walter Eckhard
geb.1903 gest. 1982
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Diese Seite entstand mit freundlicher Unterstützung von
Herrn Dr. B. Lang seines Zeichens Neffe &
Nachlassverwalter von Herrn M. K. Walter Eckhard &
dem Stadtmuseum/Kleine Galerie Döbeln
http://kundencms.lcs-schlieben.de/doebeln/jla/index.php/stadtmuseum-kleine-galerie/ausstellung
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Im Oktober
1903 wurde Herr M. K. W. Eckhard in Döbeln geboren.
Sein Vater war ein Uniformschneider - allerdings musste der kleine Walter schon frühzeitig die Familie durch Zeitung austragen finanziell unterstützen. Die Erlebnisse in dieser Zeit werden seine Zukunft nachhaltig prägen. Von
1910-1918 besuchte er die Schloßbergschule in Döbeln & eine Schule in Leipzig. Trotz der prekären Familiensituation war Walter ein guter Schüler. Seine Lieblingsfächer waren Zeichnen & Schönschreiben. Es kam was kommen musste.
Mit diesem Können begann er
1918 eine Lehre in der Großdruckerei von Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig als Zeichner & Lithograph.
Brockhaus war begeistert vom Schaffen des jungen Mannes, was ihn dazu veranlasste den Besuch der Meisterschule in Leipzig zu finanzieren.
Der Grundstein war damit gelegt, sodass Walter Eckhard von
1923-1924 ein Studium an der Akademie für Buchgewerbe & Grafik abschloss. Verschiedene Arbeitgeber, für die er als Werbegrafiker tätig war, konnten ihn aber nicht vor der Arbeitslosigkeit in der Zeit der Weimarer Inflationskrise schützen. Mit Beginn der wirtschaftlichen Erholung wagte er
1925 den Schritt in die Selbständigkeit als Grafiker & Zeichner in Leipzig. W. Eckhard arbeitete für Werbeateliers, Handwerksbetriebe, Verlage, Industriefirmen & auch für das Leipziger Messeamt. Nachdem W. Eckhard
1930 seine Partnerin Emmy Petersen ehelichte zogen sie nach Eindhoven in Holland um. Dort arbeitete er bis
1939 in der Gloeilampenfabrik von N.V. Philips als einer der bekanntesten Werbegrafiker mit internationalem Ruf.
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Diese Werbegrafik schuf Walter Eckhard um 1935.
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Seine herausragendsten Arbeiten in dieser Zeit waren
1932 die Gestaltung der Philips-Pavillions für die Weltausstellung
in Paris,
1936 die Weltausstellung in Brüssel,
1936 die Vorbereitung der Jahrhundertfeier der
Universitätsstadt Leiden &
1937 die Arbeiten für das Vanabbe Museum in Eindhoven.
In der Zeit von
1932-1937 widmete sich W. Eckhard in seiner Freizeit auch der Schaffung von Ölgemälden. Seine Motive waren ausschließlich Landschaften in Holland & Belgien, welche die besondere Atmosphäre einfingen & zudem überaus realistisch gestaltet waren.
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"Die Wasserstraße in Mechelen"
Diese Bild ist im Döbelner Rathaus ausgestellt.
Für Liebhaber wäre ein Besuch in Döbeln schon alleine wegen diese Bildes angebracht.
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1937 war es bereits wegen der politischen Entwicklung abzusehen, dass ein längerer Aufenthalt in Holland nicht mehr möglich war. Deshalb war der Bau eines eigenen Landhauses in Döbeln - Neugreußnig in Angriff genommen worden.
Sein Vorhaben war aber auch gekennzeichnet von der Sehnsucht nach seiner Heimatstadt wo er sich mit seinem eigenen Atelier selbständig machen wollte.
1939 war es dann soweit. Durch die niederländische Regierung wurde die Rückkehr nach Deutschland erzwungen &
der Abschied von Philips mit einem ganz hervorragenden Zeugnis stand bevor. Walter Eckhard war ein Freigeist &
ging mit seiner Meinung sehr freimütig - aber unvorsichtig um,
was Hitlers Politik anbelangte. Von
1942 - 1945 musste auch er an der Ostfront seinen Wehrdienst ableisten. Seine politisch inkorrekte Einstellung brachte ihn fast vor ein Kriegsgericht, bei dem er möglicherweise nur knapp der Todesstrafe entgangen wäre.
Militärische Aufstiegsmöglichkeiten waren damit ausgeschlossen & mündeten in anschließender Kriegsgefangenschaft.
1945 kam Herr Eckhard endgültig nach Döbeln zurück &
begann seine freiberufliche Tätigkeit als
Werbe - Bau - & Gebrauchsgrafiker.
Der Anfang war schwer, denn er musste als Künstler gewerbliche Aufträge jeglicher Couleur annehmen.
Er entwarf Plakate, Illustrationen & Kinderbücher.
Auch war sein Humor als Karikaturist gefragt, was folgender Slogan beweist:
„Der Gebrauchsgrafiker heißt so,
weil er zu allem zu gebrauchen ist“
Nicht zuletzt hatte er als Gebrauchsgrafiker ab ca.
1946 auch den Auftrag angenommen, Gebrauchs- & Behälterglas, in diesem Fall Parfümflakons zu entwerfen.
Und diese Entwürfe wurden übernommen & umgesetzt,
wie man anhand der folgenden Skizzen von W. Eckhard meiner Reklame & Flacon Fotos erkennen kann.
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Flaconentwurf für die Düfte
"Schwarzer Samt" & "Lavendel Meissen"
Reklame aus dem Jahr 1955 mit einem Flacon nach
Herrn Walter Eckhard´s Entwurf
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Parfüm "Raffinesse"
Flaconentwurf & Reklame aus dem Jahr 1957
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In der Zeit bis
1954 entstanden auch weitere Ölgemälde mit sächsischen & württembergischen Motiven.
Er war Mitbegründer & langjähriger Ortsvorsitzender des „Deutschen Kulturbundes“ in Döbeln.
Sein Tatendrang war überall zu spüren & zu sehen.
Er betätigte sich als Dozent an Malschulen, als Mitbegründer & Veranstalter von Ausstellungen, Wettbewerben &
überregionalen Ausschreibungen.
Er war ein überaus kreativer Mann - heute würde man Ihn als Allroundtalent bezeichnen. Von
1949-1956 war er auch Stadtverordneter in Döbeln.
Aber wieder stand ihm seine Aufrichtigkeit bezüglich seiner politischen Ansichten im Wege, denn Grafikaufträge der Döbelner Öffentlichkeit wurden spärlicher oder blieben ganz aus.
Aber er ließ sich nicht beirren.
Als Konsequenz daraus traf er die für sich beste Entscheidung. Von
1954-1968 konzentrierte er sein berufliches Betätigungsfeld auf Bau- & Museumsgrafik.
Seine Sgraffito - Arbeiten sind noch heute zum Teil z.B. in Döbeln, Roßwein, Leipzig & Colditz zu sehen.
Für uns Laien : Sgraffito ist eine besondere Putz - Kratztechnik zur Bearbeitung von Wandflächen.
Museumsgestaltungen fanden u.a.
in Meiningen - Leisnig - Torgau statt.
Auch als Rentner von
1968 bis zu seinem Tod
1982 war er weiterhin beruflich als Berater für
viele Museen der DDR tätig.
1990 wurden posthum seine Arbeit & sein Schaffensdrang als Künstler, Manager & Politiker der Stadt Döbeln gewürdigt,
indem die "Walter-Eckhard-Straße" errichtet wurde.
Die zu DDR Zeiten geplante Ehrenbürgerschaft von Herrn Walter Eckhard wurde nach der Wende leider nicht realisiert.
2007 wurde von seinem Neffen Herrn Dr. Lang eine Biografie Walter Eckhards unter dem Titel „Rein Schiff“ für das Döbelner Stadtmuseum erstellt & kann dort auch eingesehen werden.
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Herr Dr. Lang,
ich bedanke mich auf das Herzlichste für Ihre Unterstützung
bei der Erstellung dieser Seite durch Informationen & Bilder.
Ohne Sie wäre diese Seite nicht entstanden.
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ENDE
Ich bedanke mich herzlich für Ihr Interesse!
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